Mitgliederversammlung 2015

Eine neue Geschäftsstelle wird die Internationale Stefan-Heym-Gesellschaft im Frühjahr 2016 in Stefan Heyms Geburtsstadt Chemnitz eröffnen. Darüber informierte Katrin Voigt, Schatzmeisterin der Heym-Gesellschaft, zur Mitgliederversammlung am 16. November. Das neue Büro befindet sich im Kultukaufhaus Tietz an der Moritzstraße 20 im Herzen der Stadt. Dort haben unter anderem auch die Stadtbibliothek und die Volkshochschule ihren Sitz.

Für das kommende Jahr plant die Gesellschaft mehrere Veranstaltungen in Chemnitz aber auch außerhalb der Geburtsstadt Stefan Heyms. So wird es unter anderem eine Lesung von Christoph Hein, Träger des Internationalen Stefan-Heym-Preises, geben. Das nächste Stefan-Heym-Gespräch findet am 18. Oktober statt. Eingeladen sind der Berliner Verleger und Autor Volker Dittrich sowie der Unternehmer Lars Fassmann.

Neben der erneuten Teilnahme an der Tagung der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten im Mai ist auch eine Veranstaltung in Berlin vorgesehen.

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Karl Radek und die Zimmerwalder Konferenz 1915

Radek von Stefan HeymVor 100 Jahren, im September 1915, fand inmitten des Ersten Weltkrieges in Zimmerwald, Schweiz, ein Treffen von knapp 40 linken Kriegsgegnern aus sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien verschiedener Länder Europas statt. Die von dem Schweizer Sozialdemokraten und Nationalrat Robert Grimm initiierte Tagung in der Nähe von Bern sollte Geschichte schreiben. Sie und das dort verabschiedete Manifest wurden zu einer wichtigen Keimzelle der internationalen kommunistischen Bewegung, nachdem zuvor die meisten Parteien der Sozialistischen Internationale dem Kriegskurs ihrer jeweiligen nationalen Staaten und Regierungen ihre Unterstützung erklärt hatten.

Stefan Heym hat die Zimmerwalder Konferenz, an der unter anderen die späteren russischen Revolutionsführer Lenin, Trotzki und Sinowjew sowie die niederländische Dichterin Henriëtte Roland Holst teilnahmen, in mehreren Kapiteln seines 1994 erschienenen Romans Radek“ literarisch verarbeitet. Darin zeichnet er das politische Leben des Revolutionärs Karl Radek (1885-1939) nach, der maßgeblich an der Ausarbeitung des Zimmerwalder Manifestes mitwirkte. Der aus Polen stammende Politiker und Journalist war vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges für mehrere sozialdemokratische Tageszeitungen in Deutschland tätig gewesen und schloss sich später Lenins Bolschewiki an. Unter Stalin wurde er 1937 im Zuge der sogenannten Moskauer Prozesse als Anhänger Trotzkis vor Gericht gestellt und verurteilt. Erst knapp 50 Jahre nach seinem Tod in einem Arbeitslager wurde Karl Radek 1988 offiziell rehabilitiert.

Nähere Informationen zu 100 Jahre Zimmerwalder Konferenz im Internet unter www.zimmerwald1915.ch

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Zum Tod von Egon Bahr

Egon Bahr 1988 auf dem SPD-Bundesparteitag in Münster.

Egon Bahr 1988 auf dem SPD-Bundesparteitag in Münster.
Foto: Engelbert Reinecke, Quelle: Bundesarchiv (B 145 Bild F079280-0005).

Wohl kein führender Politiker der alten Bundesrepublik hat sich mit Stefan Heyms literarischem Schaffen auch öffentlich so intensiv auseinandergesetzt wie der Sozialdemokrat Egon Bahr, dessen zeitgenössischen Radiokommentar im Westberliner Sender Rias zu den Ereignissen des 17. Juni 1953 Stefan Heym in seinem Roman „5 Tage im Juni“ als Dokument auszugsweise eingebaut hat.

Spätestens seit Ende der 1970er-Jahre standen Egon Bahr und Stefan Heym in Kontakt. Es folgten gemeinsame Auftritte bei Podiumsdiskussionen zu Fragen der Zeit, der Zeitgeschichte und der Perspektiven für Deutschland. Bahr, der wie Heym nach dem Zweiten Weltkrieg als Journalist bei der von den Amerikanern in München und Berlin herausgegebenen „Neuen Zeitung“ tätig gewesen war, machte aus seiner Bewunderung für Heyms Biografie und Lebenswerk kein Hehl, auch wenn seine und Heyms politische Einschätzungen sich bisweilen deutlich unterschieden. Mit Blick auf den Aufstand vom Juni 1953 ebenso wie im Herbst 1989, als Stefan Heym für eine eigenständige sozialistische Entwicklung der DDR plädierte. Immerhin, so betonte Egon Bahr in seinem Vorwort zu Heyms 1990 erschienenen Publizistikband „Einmischung“, gehöre Stefan Heym zu den wenigen, die in den zurückliegenden Jahren an die Überwindung der deutschen Teilung geglaubt hätten.

„Den Heym zu lesen, macht Spaß; sogar noch, wo man mit dem Kopf wackelt“, bekannte Bahr im Oktober 1988 in einer Rede zur Vorstellung von Heyms Autobiografie „Nachruf“ in München. Vor allem imponierte ihm, dass der vor den Nationalsozialisten aus Deutschland geflohene Schriftsteller sich einst in den USA mit einem englischsprachigen Roman durchgesetzt hatte. In einem Beitrag für den Sammelband „Ich habe mich immer eingemischt“, der 2013 anlässlich von Stefan Heyms 100. Geburtstag herausgegeben wurde, schrieb Bahr, Heyms Werk habe den ihm gebührenden Platz noch nicht gefunden.

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Rückkehr 1945: Heyms Erinnerungen in Sammelband

20150300 Als der Krieg zu Ende war„Als der Krieg zu Ende war“ heißt ein neuer Sammelband mit Erinnerungen prominenter Zeitzeugen an das Ende des Zweiten Weltkrieges, der im Verlag Hoffmann und Campe erschienen ist. Er enthält Texte von gut zwei Dutzend Autoren, darunter Schriftsteller und Publizisten wie Siegfried Lenz, Elie Wiesel und Ralph Giordano, von Politikern wie Michail Gorbatschow, Hans-Dietrich Genscher und Willy Brandt sowie Künstlern wie Armin Mueller-Stahl, Maximilian Schell und Dieter Hildebrandt. Stefan Heym ist mit einem Auszug aus seiner Autobiografie „Nachruf“ vertreten. Darin schildert er seinen ersten Besuch in seiner Geburtsstadt Chemnitz seit seiner Flucht aus Deutschland 1933 und die vergebliche Suche nach dem Grab seines Vaters.

Das Buch: „Als der Krieg zu Ende war. 25 Geschichten von der Stunde Null“ (Hamburg: Hoffmann und Campe, 2015). 336 Seiten, ISBN 978-3-455-50364-7.

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Auf Heyms Spuren: Von Gettysburg nach Deutschland

20150600 Cover Camp Sharpes Psycho BoysMit der Arbeit der Einheiten für psychologische Kriegsführung der US-Armee im Zweiten Weltkrieg beschäftigt sich die amerikanische Germanistin Beverly Driver Eddy in einer neuen Untersuchung zu Absolventen des Militärcamps Sharpe im US-Bundesstaat Pennsylvania. Darin erzählt sie anhand von Archivmaterial, Interviews und Erinnerungen von Zeitzeugen die Geschichte der sogenannten Mobile Radio Broadcasting Companies (MRB), denen 1944/45 auch Stefan Heym angehörte. Er wird in dem Band vielfach als Quelle zitiert.

Beginnend mit der Einrichtung des streng geheimen Camps in der Nähe von Gettysburg 1943 sowie der dortigen Spezialausbildung im militärischen Nachrichten- und Propagandadienst, folgt die emeritierte Professorin dem Weg der Einheiten nach Europa – über weitere Ausbildungsstationen in Großbritannien, die Landung in der Normandie, die Niederschlagung der Ardennenoffensive bis zur Befreiung der deutschen Konzentrationslager. Sie beleuchtet zudem, wie die Mitglieder der Einheiten, darunter viele aus Deutschland und Österreich stammende Emigranten, sich nach ihrem Militärdienst beruflich und persönlich weiterentwickelt haben. Die in englischer Sprache vorliegende Untersuchung enthält zudem eine Reihe bislang weitgehend unveröffentlichter Fotos, die eine nähere Vorstellung von den Bedingungen während der Ausbildung und der Einsätze in Nähe der Front vermitteln. Ein Anhang enthält, soweit bekannt, die Namen der in Camp Sharpe ausgebildeten Angehörigen der MRB-Einheiten. Eine Reihe der dort aufgeführten Personen erwähnt Stefan Heym in seinem Memoirenband „Nachruf“.

Das Buch: Beverly Driver Eddy: „Camp Sharpe’s ,Psycho Boys‘. From Gettysburg to Germany“ (Bennington, Vermont: Merriam Press, 2014), 219 Seiten, ISBN 9781502813947.

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Kabinettausstellung: Stefan Heym in der US-Armee

Mit einer Kabinettausstellung erinnert die Internationale Stefan-Heym-Gesellschaft an Heyms Militärdienst in der US-Armee vor 70 Jahren. Die Erfahrungen aus jener Zeit prägten Heyms späteres literarisches und publizistisches Schaffen nachhaltig.

Stefan Heym als Sergeant der US-Army. Foto: Archiv

Stefan Heym als Sergeant der US-Army. Foto: Archiv

Zwölf Jahre nach seiner Flucht aus Nazi-Deutschland war Stefan Heym 1945 mit den alliierten Truppen in seine einstige Heimat zurückgekehrt. Als Mitglied einer besonderen Einheit der US-Armee, deren wichtigste Waffe das Wort war. Gerichtet an die Soldaten in Hitlers Wehrmacht und an die deutsche Zivilbevölkerung, verbreitet mit Flugblättern, Radiosendungen und Zeitungen. Sein Weg führte den jungen Schriftsteller über die Normandie und Luxemburg bis in seine zerstörte Geburtsstadt Chemnitz. Doch was für ihn als Kreuzzug für Demokratie und Freiheit begann, endete in Ernüchterung. Viele der Ideale, für die der einstige Pazifist in den Krieg gezogen war, blieben auf der Strecke. Seine Hoffnungen auf ein gesellschaftlich grundlegend neu gestaltetes, besseres Deutschland erfüllten sich nicht.

Anhand von zeitgenössischen Dokumenten, Büchern und Fotos zeichnet die Kabinettausstellung Stefan Heyms Jahre in Uniform nach. Einen Schwerpunkt bilden dabei private Aufnahmen aus seinem Nachlass, die in dieser Fülle erstmals öffentlich zu sehen sind.

Mit freundlicher Unterstützung von Inge Heym (Berlin), Professor Peter Hutchinson (Cambridge), Tangram International (München), Stadtbibliothek Chemnitz.

Termine: Die Kabinettausstellung ist vom 30. Juni bis 19. Juli in der Stadt Schwarzenberg, Schauplatz des gleichnamigen Romans von Stefan Heym, im Museum im Schloss zu sehen.

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Schwarzenberg erinnert an unbesetzte Zeit vor 70 Jahren

Logo 70 Jahre UnbesetztMit einer Reihe von Veranstaltungen erinnert die Große Kreisstadt Schwarzenberg (Erzgebirge) an die unbesetzte Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg vor 70 Jahren. Bis Ende Juni gibt es zu diesem Thema Vorträge, Lesungen, Führungen, Filmvorführungen und Ausstellungen zu erleben. Die Internationale Stefan-Heym-Gesellschaft beteiligt sich mit einer Lesung und der Kabinettausstellung „Alliierter auf Zeit: Stefan Heym in der US-Armee 1943-45‟. Sie wird vom 29. Juni bis 19. Juli im Schwarzenberger Schloss gezeigt.

Die Gegend um Schwarzenberg war nach Kriegsende 1945 für mehrere Wochen unbesetzt geblieben. Kommunisten und Sozialdemokraten gründeten daraufhin einen antifaschistischen Aktionsausschuss, der Teile der Verwaltung übernahm, um das öffentliche Leben neu zu organisieren. Vor dem Hintergrund der historischen Geschehnisse im Mai und Juni 1945 entwickelte Stefan Heym in seinem 1984 erschienenen Roman „Schwarzenberg‟ die Utopie einer Republik Schwarzenberg, die es in dieser Form allerdings nie wirklich gab. Das Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz hat aus Anlass des 70. Jahrestags des Kriegsendes ein Schauspielstück nach Motiven des Romans inszeniert. Die Uraufführung war am 9. Mai in Schwarzenberg zu sehen.

Nähere Informationen zur Veranstaltungsreihe „70 Jahre Schwarzenberg unbesetzt‟ gibt es im Internet unter www.schwarzenberg.de.

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Heyms heitere Erzählungen auf Russisch

Aktuelle Ausgabe von „Immer sind die Weiber weg“ und „Immer sind die Männer schuld“ in russischer Sprache.

Aktuelle Ausgabe von „Immer sind die Weiber weg“ und „Immer sind die Männer schuld“ in russischer Sprache. Foto: Verlag

Stefan Heyms heitere Geschichten aus den beiden Erzählbänden „Immer sind die Weiber weg“ (1997) und „Immer sind die Männer schuld“ (2002) gehören heute zu seinen wohl populärsten Arbeiten. Nun liegen die Bücher in einer gemeinsamen Ausgabe auch in russischer Sprache vor. Der Doppelband in der Übersetzung von Igor Chramow, Mitglied der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft, ist vor kurzem in Russland im Orenburger Buchverlag „G. P. Donkowzew“ erschienen. Die Illustrationen in der 288 Seiten umfassenden Ausgabe stammen von Alexandra Jablokowa. Nähere Informationen im Internet unter www.orenburgkniga.ru .

Das Buch: Гейм, Стефан: Жены всегда исчезают и другие истины. Мужья всегда виноваты. Рассказы. Пер. с. нем. И. Храмова. Оренбург: Оренбургское книжное издательство им. Г. П. Донковцева, 2014. ISBN 978-5-88788-218-5.

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Kurt Tucholsky als Vorbild des jungen Heym

Stefan Heym begann sein literarisches Schaffen als Oberschüler mit zeitkritischen, politischen, oft satirischen Gedichten. Eines seiner erklärten Vorbilder war damals Kurt Tucholsky, der vor 125 Jahren, am 9. Januar 1890, in Berlin geboren wurde. In der „Weltbühne“ veröffentlichte Arbeiten von Tucholsky standen unter anderem Pate, als Heym (damals noch unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Flieg) im Spätsommer 1931 mit dem Gedicht „Exportgeschäft“ seine wohl bekannteste Arbeit aus jener Zeit verfasste. Dessen Veröffentlichung in einer sozialdemokratischen Tageszeitung seiner Heimatstadt Chemnitz ließen die Nationalsozialisten heftige öffentliche Angriffe auf den 18-Jährigen folgen. Sie führten dazu, dass er die Stadt verlassen und bereits im März 1933, wenige Tage nach dem Reichstagsbrand, als ein akut von Verfolgung bedrohter junger Autor aus Deutschland fliehen musste. In Prag, der ersten Station seines Exils, schrieb Heym 1934 für die dort erscheinende Satirezeitschrift „Simplicus“ den Text „Wendriner zur Lage“ (Abbildung), der an die Tradition der von Tucholsky verfassten Monologe eines deutsch-jüdischen Spießers anknüpfte. Heyms Titel-Zusatz „Tucholsky, dem Schweigenden, enteignet“ verdeutlicht seine damalige Enttäuschung über den anhaltenden Rückzug des Zeitkritikers und Publizisten aus der Öffentlichkeit. Eine Enttäuschung, die er mit vielen Zeitgenossen teilte.

Lese-Tipp: Das Gedicht „Exportgeschäft“ findet sich in dem von Inge Heym herausgegebenen Band „Stefan Heym – Frühe Gedichte“ (München: C. Bertelsmann, 2o13); der Text „Wendriner zur Lage“ wurde in dem Sammelband „Zeitzünder im Eintopf. Antifaschistische Satire 1933-1945“ (Berlin: Der Morgen, 1975) nachgedruckt. Eine Tucholsky gewidmete Rede Heyms aus dem Jahr 1983 ist in dem Sammelband „Wege und Umwege/Einmischung“ (München: btb 1998) ab Seite 508 nachzulesen.

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Luise Rainer: Letzte große Rolle in „Hostages“

Szenenfoto aus „Hostages“: Luise Rainer als Milada und Arturo de Cordoba als Breda. Foto: Paramount Pictures

Szenenfoto aus dem Streifen „Hostages“ (1943) nach Stefan Heyms gleichnamigem Debütroman: Luise Rainer als Milada und Roland Varno als Breda. Foto: Paramount Pictures

Luise Rainer, die weibliche Hauptdarstellerin in der Verfilmung von Stefan Heyms Debütroman „Hostages“ aus dem Jahre 1943, ist tot. Sie starb wenige Tage vor ihrem 105. Geburtstag nach einer kurzen schweren Krankheit am 30. Dezember 2014 in London. Die in Düsseldorf geborene Schauspielerin jüdischer Herkunft gehörte in den 1930er-Jahren zu den international bekanntesten Filmdiven. Als erste Frau erhielt sie zwei Mal hintereinander einen Oscar, 1936 für ihre Rolle in „Der große Ziegfeld“ und 1937 für „Die gute Erde“. Zu dieser Zeit gehörte sie mit anderen Künstlern zu den Gründungsmitgliedern von Komitees zur Unterstützung der republikanischen Truppen im spanischen Bürgerkrieg und des Kampfes gegen den Faschismus in Europa. Die Rolle der Milada in der Paramount-Produktion nach Heyms 1942 erschienenen Roman „Hostages“ über den Widerstand gegen die Nazis im besetzten Prag (auf Deutsch später unter dem Titel „Der Fall Glasenapp“ veröffentlicht) war Luise Rainers letzte vor ihrem Abschied aus Hollywood. Erst viele Jahrzehnte später, in hohem Alter,  war sie wieder im Film zu sehen.

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