Veranstaltungen 2025

Die Internationale Stefan-Heym-Gesellschaft bietet mit Kooperationspartnern Lesungen, Vorträge, Podiumsdiskussionen und Zeitzeugengespräche zu Leben und Werk Stefan Heyms sowie regelmäßig Führungen im Stefan-Heym-Forum Chemnitz an. Anfragen zu Gastveranstaltungen in Ihrer Nähe sind herzlich willkommen.


Erinnerungen an Stefan Heym:
Die neuen Zeitzeugen-Interviews im Stefan-Heym-Forum
Präsentation mit Filmautorin Beate Kunath

Medienstation mit Zeitzeugen-Interviews im Stefan-Heym-Forum Chemnitz.

Die Dauerausstellung des Stefan-Heym-Forums Chemnitz macht unter anderem exklusive Kurzinterviews mit Menschen verfügbar, die Stefan Heym persönlich kannten. Die Chemnitzer Filmemacherin Beate Kunath, Autorin der Dokumentation „Abschied und Ankunft“ über Stefan und Inge Heym und ihre gemeinsame Arbeitsbibliothek, hat in den vergangenen Jahren Gespräche mit weiteren Weggefährten und Zeitzeugen Heyms geführt. Diese Aufzeichnungen sind seit Neuestem ebenfalls auf den Medienstationen abzurufen. Einige stellt Beate Kunath persönlich vor und erläutert deren Entstehungsgeschichte.

Termin: Donnerstag, 16. Januar, 19.30 Uhr, Neue Sächsische Galerie Chemnitz, Moritzstraße 20 (Tietz), 09111 Chemnitz.


Zur Entstehung der DDR: Antworten und neue Fragen
Vortrag mit Prof. Mario Keßler, Berlin

Foto: ZZF

Was war die DDR? Der Versuch einer Antwort geht davon aus, dass es ohne die Sowjetunion die DDR nicht gegeben hätte. Dennoch war die DDR mehr als eine sowjetische Kronkolonie. Sie entstand im antifaschistischen Auftrag, bot jedoch einer antifaschistisches, sozialistischen Demokratie nur wenig Spielraum. Sie berief sich mit einigen Gründen auf den Marxismus und verfälschte doch wesentliche Grundprinzipien von Marx und Engels, Liebknecht und Luxemburg. Die Entstehung der DDR wird in eine historische Perspektive gerückt, die auch den Nachgeborenen neue Fragen auferlegt. Prof. Dr. Mario Keßler (Jg. 1955) ist Historiker und Senior Fellow am Leibnitz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam. Er lebte und unterrichtete mehrere Jahre in den USA.

Termin: Dienstag, 4. Februar, 19.30 Uhr, Stefan-Heym-Forum im Kulturzentrum Das Tietz Chemnitz, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz. Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 3 Euro.


Ich aber ging über die Grenze“ – Stefan Heyms frühe Gedichte.
Kommentierte Lesung

Vor 95 Jahren, im Februar 1930, erschien in der Chemnitzer Tageszeitung zum ersten Mal eine Veröffentlichung des späteren Stefan Heym; Das Gedicht „Nie wieder Krieg!“, das damals noch unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Flieg abgedruckt wurde. In den kommenden, für ihn und sein Leben sehr prägenden Jahren, veröffentlichte er immer wieder Gedichte, viele davon betont zeitkritisch und politisch motiviert. Ob als junger Student in Berlin, in der antifaschistischen Emigration in Prag oder später während seiner ersten Jahre in den USA – bis heute verraten diese lange Zeit in Vergessenheit geratenen Arbeiten viel über den jungen Stefan Heym und seine Zeit. Es ist auch ein Wunsch Inge Heyms, dass diese Gedichte nicht in Vergessenheit geraten, wirken sie doch vielfach beklemmend aktuell.

Termin: Dienstag, 11. März, 19 Uhr, Stefan-Heym-Forum im Kulturzentrum Das Tietz Chemnitz, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz. 


Schriftsteller in Uniform: Stefan Heyms „Reden an den Feind“ 1944/45
Kommentierte Lesung

Stefan Heym als Sergeant der US-Army. Foto: Nachlass Stefan Heym

Kurz nach Erscheinen seines ersten, auf Englisch verfassten Romanerfolgs „Hostages“ wurde Stefan Heym zum Dienst in der U.S. Army einberufen. Mit dem Vorrücken der amerikanischen Truppen gelangte er vor 80 Jahren erstmals wieder nach Deutschland – zwölf Jahre nach seiner Flucht vor den Nazis. In den Monaten davor schrieb er eine Vielzahl von Manuskripten für Radiosendungen, die von den Amerikanern von Luxemburg aus bis weit hinein nach Deutschland ausgestrahlt wurden. Ihr Ziel: die deutschen Soldaten und die deutsche Zivilbevölkerung für ein möglichst rasches Ende des Krieges zu gewinnen. Heym veröffentlichte die Arbeiten Jahrzehnte später in dem Sammelband „Reden an den Feind“.

Termin: Dienstag, 8. April, 19 Uhr, Stefan-Heym-Forum im Kulturzentrum Das Tietz Chemnitz, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz. 


Chemnitzer Museumsnacht
Führungen durch das Stefan Heym-Forum

Foto: Kristin Schmidt / Stadt Chemnitz

Die Internationale Stefan-Heym-Gesellschaft Chemnitz präsentiert ab 18 Uhr in Führungen Schätze der gut 1800 Bände umfassenden Arbeitsbibliothek Stefan und Inge Heyms, die als Teil des Stefan-Heym-Forums im Tietz zu sehen ist. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren, auf Stefan Heyms Wirken in der US-Armee und den Einfluss seiner Erfahrungen aus dieser Zeit auf sein literarisches Schaffen.

Termin: Samstag, 10. Mai, ab 18 Uhr, Stefan-Heym-Forum im Kulturzentrum Das Tietz Chemnitz, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz. Eintritt mit Besucherticket der Chemnitzer Museumsnacht.


Ahrenshooper Erinnerungen an Stefan Heym 1964 – 2001
Zeitzeugenabend mit Ingrid Schreyer, Ahrenshoop

Ostseestrand bei Ahrenshoop. Foto: Nikater / CC BY-SA 4.0)

Stefan Heym verband über Jahrzehnte hinweg eine enge Freundschaft mit seinem in Ahrenshoop an der Ostsee lebenden Schriftstellerkollegen Wolfgang Schreyer (1927–2017). Dessen Frau Ingrid Schreyer erinnert sich an zahlreiche Begegnungen mit Stefan Heym, an heitere Momente am Ostseestrand und an intensive Diskussionen über das Wirken und die Verantwortung von Literatur in der DDR, den Aufstand vom 17. Juni 1953 und die Ausbürgerung Wolf Biermanns 1976. Mit Humor und oft im Plauderton schildert sie, wie sie Lesungen oppositioneller Autoren organisierte, wie Buchzensur und Stasi-Überwachung das Leben und schriftstellerische Arbeiten erschwerten – und wie trotzdem große Literatur entstand und publik wurde.

Termin: Dienstag, 13. Mai, 19 Uhr, Stefan-Heym-Forum im Kulturzentrum Das Tietz Chemnitz, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz.


Stefan Heyms Roman „Ahasver“ in digitaler historisch-kritischer Edition
Vortrag und Projektpräsentation

Foto: Andreas Truxa, Montage: Jacob Müller.

Der auf drei Zeit-Ebenen angelegte Roman „Ahasver“ von Stefan Heym ist aufgrund seiner intertextuellen Bezüge und seiner zahlreichen zeitgenössischen Anspielungen, etwa auf die DDR-Verhältnisse, für den heutigen Leser nicht mehr ohne Weiteres vollumfänglich verstehbar. Anhand der Materialsammlungen, die Heym für diesen Roman angelegt hat, seiner Vorarbeiten sowie seiner Typo- und Manuskripte ist es Literaturwissenschaftlern der TU Chemnitz um Prof. Bernadette Malinowski gelungen, eine digitale historisch-kritische und kommentierte Ausgabe aufzubereiten und als weltweit verfügbares Open Access-Projekt der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Termin: Dienstag, 17. Juni, 19 Uhr, Stefan-Heym-Forum im Kulturzentrum Das Tietz Chemnitz, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz. 


Stalin verlässt den Raum“ – Stefan Heyms politische Publizistik in der DDR
Kommentierte Lesung

Mit dem berüchtigten Elften Plenum des SED-Zentralkomitees erlebte die DDR-Kulturpolitik vor 60 Jahren eine tiefgreifende Zäsur. Allen zaghaften Versuchen einer Liberalisierung wurde ein jähes Ende bereitet; zahlreiche Künstler, Schriftsteller und Filmemacher auf Jahre ins Abseits gerückt, ihre Werke in Archive verbannt. Stefan Heym gehörte zu den wichtigsten Persönlichkeiten, gegen die sich die Angriffe der SED richteten. Nicht zuletzt seine politische Publizistik, in der er immer wieder für Kritik und offene Diskussion über die Probleme des Landes warb, war den führenden Genossen ein Dorn im Auge.

Termin: Dienstag, 11. November, 19 Uhr, Stefan-Heym-Forum im Kulturzentrum Das Tietz Chemnitz, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz.


„Abschied und Ankunft“
Film und Führung durch das Stefan-Heym-Forum

Vorführung von „Abschied und Ankunft“ in Berlin.

Der Film „Abschied und Ankunft“ dokumentiert die Vorbereitungen auf die Überführung der Bibliothek aus Heyms Arbeitszimmer in Berlin-Grünau in das in seiner Geburtsstadt Chemnitz entstandene Stefan-Heym-Forum. Ergänzt um zahlreiche Archivaufnahmen aus zeitgenössischen Auftritten und Interviews mit Stefan Heym, ist der Regisseurin Beate Kunath ein einfühlsames Doppelporträt gelungen, das überraschende neue Einblicke in Heyms Leben und literarisches Schaffen bietet.

Termine: folgen in Kürze