Mit einer Kabinettausstellung erinnert die Internationale Stefan-Heym-Gesellschaft an Heyms Militärdienst in der US-Armee vor 70 Jahren. Die Erfahrungen aus jener Zeit prägten Heyms späteres literarisches und publizistisches Schaffen nachhaltig.
Zwölf Jahre nach seiner Flucht aus Nazi-Deutschland war Stefan Heym 1945 mit den alliierten Truppen in seine einstige Heimat zurückgekehrt. Als Mitglied einer besonderen Einheit der US-Armee, deren wichtigste Waffe das Wort war. Gerichtet an die Soldaten in Hitlers Wehrmacht und an die deutsche Zivilbevölkerung, verbreitet mit Flugblättern, Radiosendungen und Zeitungen. Sein Weg führte den jungen Schriftsteller über die Normandie und Luxemburg bis in seine zerstörte Geburtsstadt Chemnitz. Doch was für ihn als Kreuzzug für Demokratie und Freiheit begann, endete in Ernüchterung. Viele der Ideale, für die der einstige Pazifist in den Krieg gezogen war, blieben auf der Strecke. Seine Hoffnungen auf ein gesellschaftlich grundlegend neu gestaltetes, besseres Deutschland erfüllten sich nicht.
Anhand von zeitgenössischen Dokumenten, Büchern und Fotos zeichnet die Kabinettausstellung Stefan Heyms Jahre in Uniform nach. Einen Schwerpunkt bilden dabei private Aufnahmen aus seinem Nachlass, die in dieser Fülle erstmals öffentlich zu sehen sind.
Mit freundlicher Unterstützung von Inge Heym (Berlin), Professor Peter Hutchinson (Cambridge), Tangram International (München), Stadtbibliothek Chemnitz.
Termine: Die Kabinettausstellung ist vom 30. Juni bis 19. Juli in der Stadt Schwarzenberg, Schauplatz des gleichnamigen Romans von Stefan Heym, im Museum im Schloss zu sehen.