Vor 75 Jahren: Stefan Heym und „Die Neue Zeitung“

Titelseite der ersten Ausgabe der „Neuen Zeitung“ vom 18. Oktober 1945. Links eine Kolumne von Stefan Heym.

Titelseite der ersten Ausgabe der „Neuen Zeitung“ vom 18. Oktober 1945. Links eine Kolumne von Stefan Heym.

Mit einer Kolumne von Stefan Heym auf der Titelseite erschien im Herbst 1945 in München die erste Ausgabe der „Neuen Zeitung“. Das von der amerikanischen Militärregierung herausgegebene Blatt wurde binnen kurzer Zeit zur erfolgreichsten deutschsprachigen Zeitung der Nachkriegszeit und erzielte außerordentlich hohe Auflagen. Dem Mitarbeiterstab gehörten neben Angehörigen der US-Armee wie Stefan Heym mehrere deutsche Redakteure an, darunter der Schriftsteller Erich Kästner, dessen Lebensgefährtin Luiselotte Enderle, die Wissenschaftlerin und spätere FDP-Politikerin Hildegard Brücher sowie der spätere Fernseh-Moderator Robert Lembke.

Stefan Heym war vor allem für außenpolitische Themen zuständig. Er betreute die Rubrik „Weltpolitische Umschau“, in der er mit Nachrichten aus aller Welt ausführlich über aktuelle Entwicklungen rund um den Globus berichtete. Besonderes Augenmerk widmete er der Gründung der Vereinten Nationen (UN) und dem Bemühen, in Europa eine tragfähige Nachkriegsordnung zu etablieren. Doch Heyms Engagement bei der Neuen Zeitung“ dauerte nur wenige Wochen. Angesichts der zunehmend distanzierten Haltung der USA gegenüber der Politik ihres bisherigen Verbündeten Sowjetunion kam es bald zu Konflikten über die politische Linie seiner Beiträge. Nach einer Auseinandersetzung über einen seiner Leitartikel schied er aus der Redaktion aus. Noch vor Weihnachten ging er aus Deutschland zurück nach Amerika, wo er wieder als Schriftsteller arbeitete. Wenige Monate später trat sein Vorgesetzter Hans Habe, der Gründer der Zeitung, als Chefredakteur zurück. „Die Neue Zeitung“ erschien bis 1955.

Lese-Tipp: Stefan Heyms Kolumne „Der eigene Magen“ aus der ersten Ausgabe der Neuen Zeitung“ ist im Sammelband Wege und Umwege mit Publizistik Heyms aus fünf Jahrzehnten abgedruckt. Einen weiteren Leitartikel Heyms („Fassungsvermögen“), der in Nummer 2 der Neuen Zeitung“  (21. Oktober 1945) erschien, enthält die von Wilfried F. Schoeller herausgegebene Sammlung „Diese merkwürdige Zeit. Leben nach der Stunde Null“ (Frankfurt am Main: Edition Büchergilde, 2005), die Texte aus der Neuen Zeitung“ aus den Jahren 1945 bis 1955 dokumentiert.

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„Auf Sand gebaut“: Geschichten zur Wiedervereinigung 1990  

Das Büchlein erschien pünktlich zur Deutschen Einheit und war das wohl erste Werk der Belletristik, das wesentliche Facetten des Umbruchs im Osten des Landes hinterfragte: Mit „Auf Sand gebaut“ legte Stefan Heym bereits im Herbst 1990 einen Band mit sieben Kurzgeschichten vor, die zeittypische Erscheinungen auf dem Weg zur Wiedervereinigung illusionslos beschreiben. Im Mittelpunkt stehen die sprichwörtlichen „Wendehälse“ – einstige Träger des DDR-Systems, die flink Anschluss finden an die Marktwirtschaft. Aber auch von irritierten Stasifunktionären, die plötzlich ohne Aufgabe dastehen, ist die Rede; von etablierten Künstlern, die neuerdings nichts mehr wissen wollen von ihren früheren Orden und Ehrungen, und von „Alteigentümern“ aus dem Westen, die enteigneten Immobilienbesitz zurückverlangen – auch wenn dieser sich auf „Arisierungen“ während der Nazizeit gründet. Ein Heym-typisches literarisches Kontrastprogramm zur nationalen Euphorie der damaligen Zeit, das voller Sarkasmus zugleich die Tragfähigkeit des gesellschaftlichen Fundaments des neuen Deutschlands infrage stellt. Der Titel „Auf Sand gebaut“, so äußerte Heym bei der Vorstellung des Buches, deute zudem die politische Lage an und stehe für die „Geschichte der DDR, auch was sein könnte nach all den großen Reden, die jetzt geschwungen werden“.

Lese-Tipp: „Auf Sand gebaut“ ist zuletzt mit der zwei Jahre später veröffentlichten Essaysammlung „Filz. Gedanken über das neueste Deutschland“ als Doppelband im btb-Verlag erschienen.

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Vor 75 Jahren: Stefan Heym berichtet aus Lüneburg

Einleitung für einen Korrespondentenbericht Stefan Heyms aus Lüneburg in der „Münchener Zeitung” vom 22. September 1945.

Einleitung eines Korrespondentenberichts Stefan Heyms aus Lüneburg („Münchener Zeitung”, 22. September 1945).

Vier Monate nach Ende des Zweiten Weltkrieges begann im Herbst 1945 in Lüneburg der erste Prozess gegen deutsche Kriegsverbrecher auf deutschem Boden. Vor einem britischen Militärgericht mussten sich ab 17. September 45 Angehörige der Verwaltung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen verantworten, darunter Lagerkommandant Josef Kramer. Der Prozess, bei dem auch eine Reihe von Verbrechen im KZ Auschwitz verhandelt wurde, stieß international auf großes Interesse. Rund 200 Journalisten berichteten über die einzelnen Verhandlungstage.

Als Angehöriger der US-Armee war Stefan Heym zu dieser Zeit als Journalist und Redakteur für die deutschsprachige Presse der amerikanischen Militärregierung in Deutschland tätig. Er verfolgte bis Oktober 1945 Teile des Prozesses als Berichterstatter für mehrere Blätter, die in der US-Besatzungszone erschienen. In seiner Autobiografie Nachruf“  bewertete er den Stil der Artikel rückblickend als „höchst zurückhaltend“, gleichwohl er damals versucht gewesen sei, „sich mit den Opfern dieser Kramer und Konsorten zu identifizieren“. Was Stefan Heym erst Jahre später erfuhr: Unter den 1945 befreiten Häftlingen des Lagers Bergen-Belsen befand sich auch eine seiner Berliner Cousinen.

Der Prozess endete Mitte November 1945, als Stefan Heym bereits nach München kommandiert worden war. Elf Angeklagte wurden zum Tode verurteilt, 19 erhielten Haftstrafen. Die übrigen wurden freigesprochen.

Lese-Tipp: Eine Zusammenfassung der Korrespondentenberichte Heyms aus Lüneburg unter dem Titel Wir alle starben in Auschwitz“ ist in dem Band Wege und Umwege“ enthalten.

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Vor 50 Jahren: Heyms Novelle „Die Schmähschrift“ erscheint

Ausgabe des Buchverlages Der Morgen, in dem Stefan Heyms Novelle „Die Schmähschrift oder Königin gegen Defoe“nach mehreren Jahrn Verzögerung schließlich auch in der DDR erschien.

Es war die Zeit, da dem Schriftsteller Stefan Heym im eigenen Lande zum ersten Mal dasselbe Schicksal widerfuhr wie dem Historiker Ethan in seinem Roman Der König David Bericht, nämlich totgeschwiegen zu werden, da brachte der Zürcher Verlag Diogenes im Frühjahr 1970 ein Büchlein heraus, das heute als eines der besten Prosawerke Heyms gilt: Die Schmähschrift oder Königin gegen Defoe. Die Novelle basiert auf einer Episode aus dem Leben des englischen Schriftstellers Daniel Defoe (um 1660 – 1731). Der Schöpfer des Robinson Crusoe war einer der frühen und leidenschaftlichen Vertreter der Aufklärung im englischen Königreich. In zahlreichen Schriften und Flugblättern setzte er sich für religiöse und politische Freiheiten ein, was ihn immer wieder in ernste Konflikte mit der Obrigkeit und an den Pranger brachte.

Parallelen zu Heyms eigener Situation in der DDR – seit dem 11. Plenum des Zentralkomitees der SED 1965 galt er als anscheinend unbelehrbarer Verfechter falscher Sichtweisen auf die Geschichte von Staat und Partei – ließen damals rasch erahnen, dass es ihm in Die Schmähschrift keineswegs nur um die Gestaltung eines historischen Stoffes ging. Vielmehr nutzte er die mehr als zweieinhalb Jahrhunderte zurückreichenden Ereignisse um Defoe zur Bloßstellung der aktuellen Verhältnisse im Lande, namentlich der Unterdrückung von Meinungen, die von den offiziellen Lesarten abweichen.

Um es den Zensoren in der DDR nicht allzu leicht zu machen, das Buch aus diesem Grunde zu verbieten, ließ Stefan Heym sich von einem Gutachter bestätigen, dass seine Novelle ausschließlich auf nachprüfbaren historischen Fakten beruht. Trotzdem konnte Die Schmähschrift zunächst nur im Westen erscheinen und erst Jahre später auch in der DDR. Die Kritik reagierte überwiegend positiv, zum Teil regelrecht enthusiastisch. „Eines der raffiniertesten literarischen Pamphlete unserer Zeit“, urteilte etwa die Zeitschrift „Deutsche Bücherkommentare“.

Lese-Tipp: Die Schmähschrift ist zuletzt erschienen in dem Band Stefan Heym: Gesammelte Erzählungen (btb-Verlag). Leseprobe: hier.

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Heym 1945: Der Krieg ist aus

Foto: Nachlass Stefan Heym

Foto: Nachlass Stefan Heym

„Zu Ende. Das deutsche Oberkommando hat sich ergeben, bedingungslos. VE-Day, der Tag des Victory in Europe, auf den man so lange gewartet hat, ist gekommen, der Spuk vorbei.“ – Stefan Heym erlebte den Mai 1945 als amerikanischer Unteroffizier in Bad Nauheim bei Frankfurt am Main, wo die US-Streitkräfte Wochen zuvor einen Teil ihrer für Pressefragen zuständigen Einheiten einquartiert hatten. Als er von der Kapitulation Deutschlands erfährt, begibt er sich aus seiner Stube nach draußen und feuert alle Patronen des Magazins seiner Dienstpistole in die Luft („ein Feuerwerk für mich ganz allein“). Kurz darauf begegnet er einem der örtlichen Parkwächter, als der gerade Fußball spielende Kinder verjagen will. Sergeant Heym weist ihn zurecht. „Es sei Aus und vorbei mit der alten Ordnung“, erinnert sich Heym in seiner Autobiografie Nachruf an seine damalige Standpauke, „und Freiheit herrsche von jetzt an in Deutschland und alle dürften tanzen und singen, überall, neue Tänze, neue Lieder, und umherhüpfen auf dem Kurrasen im Kurpark von Nauheim, kapiert?“

Fünf Jahrzehnte später bezeichnete Stefan Heym in einem Beitrag für die „Berliner Zeitung“ den 8. Mai 1945 als einen jener Momente, „in denen die Menschheit den ersten Schritt unternimmt in eine neue Ära“ – trotz manch enttäuschter Hoffnung bei all jenen, die damals „von einem anderen, besseren, demokratischen oder gar sozialistischen Lande geträumt und oft auch dafür gelitten hatten.“

Lese-Tipp: Stefan Heyms Beitrag „Befreiung“ vom Mai 1995 ist enthalten in dem Sammelband Offene Worte in eigener Sache, der im btb-Verlag erschienen ist. Eine Leseprobe zu dem Buch gibt es hier.

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Vor 25 Jahren: Heyms Roman „Radek“ erscheint

Dass ein aktiver Abgeordneter des Bundestags mit einem Roman an die Öffentlichkeit tritt, geschieht eher selten. Vor 25 Jahren aber, im Frühjahr 1995, hatte dies der Lauf der Dinge so ergeben. Ein halbes Jahr, nachdem Stefan Heym als Alterspräsident mit einer viel beachteten Rede den 13. Deutschen Bundestag eröffnet hatte, legte der mittlerweile 82-Jährige mit Radek seinen ersten Roman nach dem Ende der DDR und der Wiedervereinigung vor. Auf weit über 500 Seiten zeichnet er darin das Leben des aus Galizien stammenden Revolutionärs Karl Radek nach, einer der widersprüchlichsten Figuren der internationalen kommunistischen Bewegung in den 1920er- und 1930er-Jahren. Der Sonderling vom linken Flügel der polnischen Sozialdemokraten wurde zu einem engen Mitstreiter Lenins, schloss sich später der Linken Opposition um Leo Trotzki an und endete schließlich nach einem der stalinistischen Schauprozesse während der großen innerparteilichen „Säuberungen“ in einem sowjetischen Straflager. Dort kam er unter ungeklärten Umständen ums Leben.

Anders als Heyms vor 1989 erschienene Romane  wurde Radek vergleichsweise zurückhaltend aufgenommen. Einige Kritiker monierten, das Sujet wirke nach dem Ende der Sowjetunion ein wenig aus der Zeit gefallen; andere kritisierten einen zu selektiven und zu nachsichtigen Umgang mit Radeks politischem Wirken. Der kürzlich verstorbene Publizist, SPD-Politiker und seinerzeitige Abgeordnetenkollege Heyms, Freimut Duve, sprach im „Spiegel“ gar von einem „Bruderroman“; auch andere Rezensenten bemerkten manch augenfällige Parallele im Leben von Stefan Heym und Karl Radek. „Die Zeit“ lobte das Buch als ein „gelungenes Gedankenwerk über den Zerfall der Mythisierungen und Legendenbildungen um das Phänomen ,Revolution‘“.

Zuletzt ist Radek als Taschenbuch im btb-Verlag erschienen.

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Heym 1945: Roosevelts Tod und neue Konflikte

Franklin Delano Roosevelt (1882-1945), ab 1933 bis zu seinem Tode 32. Präsident der USA. Foto: US Government

Vor 75 Jahren, wenige Wochen vor Ende des Zweiten Weltkrieges, starb der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, Franklin D. Roosevelt. Den Schriftsteller Stefan Heym erreicht die Nachricht von seinem Tod als amerikanischer Soldat in Europa. Sie löst bei dem 32-Jährigen Trauer aus, aber auch Verunsicherung über den künftigen Kurs der Amerikaner nach der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus. „Roosevelt war ein Stück innere Sicherheit gewesen; der Mann war zur Leitfigur geworden in dem Kampf, in dem er, Sergeant S.H., so lange gestanden hatte“, beschreibt Heym in seiner Autobiografie Nachruf (1988) seine damaligen Gedanken. „In Jalta hatte Roosevelt noch mitbestimmt, wohin der Marsch gehen sollte […] – wusste einer, ob nun, nach seinem Tode, die Richtung noch eingehalten werden würde?“

Seine Befürchtungen sollten sich bestätigen. In den kommenden Monaten gerät Stefan Heym immer wieder in Konflikte, innere wie offen ausgetragene. Einerseits wegen der seiner Beobachtung nach oft eher halbherzig praktizierten Entnazifizierung in der amerikanischen Besatzungszone, andererseits wegen der raschen Abkühlung des Verhältnisses der Westalliierten zur Sowjetunion, ihrem bisherigen Verbündeten. Eine Reihe seiner Erfahrungen aus dieser Zeit fließt wenige Jahre später in den Weltkriegsroman The Crusaders ein (dt.: Kreuzfahrer von heute bzw. Der bittere Lorbeer). Er wurde zu Heyms literarischem Durchbruch außerhalb der USA und ist bis heute sein weltweit am weitesten verbreitetes Werk.

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Covid-19: Weitere Veranstaltungen abgesagt

Achtung: Aufgrund der aktuellen Pandemiesituation kann auch die Internationale Stefan-Heym-Gesellschaft bis auf weiteres leider keine Veranstaltungen anbieten. Bereits abgesagt werden mussten unter anderem ein Vortrag mit Dr. Ulrike Uhlig zu Frauenfiguren in Stefan Heyms Roman Der König David Bericht sowie eine für Mitte April geplante Veranstaltung mit Gregor Gysi. Auch die Verleihung des Internationalen Stefan-Heym-Preises der Stadt Chemnitz wird zum geplanten Termin nicht stattfinden. Über eventuelle neue Termine werden wir auf dieser Seite sowie auf Facebook, Twitter und Instagram rechtzeitig informieren.

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Führung auf den Spuren des jungen Heym

Gästeführerin Grit Linke. Foto: Tobias Phieler

Gästeführerin Grit Linke. Foto: Tobias Phieler

Anlässlich der Tage der jüdischen Kultur bietet Stadtführerin Grit Linke am Nachmittag des 15. März eine Führung zur Jugendzeit des Schriftstellers Stefan Heym in dessen Geburtsstadt Chemnitz an. Der Rundgang folgt seinen täglichen Wegen im Stadtteil Kaßberg –  von der elterlichen Wohnung zur Grundschule, zur früheren Synagoge, zum Gymnasium. Lesepassagen aus seiner 1988 erschienenen Autobiografie Nachruf ergänzen diesen Stadtrundgang.

Mit der Veröffentlichung seines antimilitaristischen Gedichts „Exportgeschäft“ im September 1931 in einer Chemnitzer Tageszeitung hatte Stefan Heym – damals noch Helmut Flieg – sich den Zorn der örtlichen Nationalsozialisten und rechtskonservativer Kreise zugezogen. Am Abend des 29. September 1931 fand dazu eine große Versammlung der NSDAP statt. Aufgrund des öffentlichen Drucks musste der 18-jährige Flieg seine Heimatstadt noch vor dem Abitur verlassen. Er ging nach Berlin. Nach der Machtübertragung an Hitler erneut im Visier der Nazis, floh er im März 1933 als einer der ersten und jüngsten von Verfolgung bedrohten Autoren ins Ausland.

Termin: Sonntag, 15. März, 14 Uhr.  Treffpunkt: Chemnitz, Gerhart-Hauptmann-Platz 13. Ende ca. 16 Uhr, Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium, Hohe Straße 25. Die Teilnahme ist kostenfrei.  Nähere Informationen unter www.c-entdecken.de.

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Festakt Internationaler Stefan-Heym-Preis 2020 abgesagt

Achtung: Angesichts der aktuellen Entwicklung in Zusammenhang mit der Verbreitung des Coronavirus hat die Stadt Chemnitz all ihre öffentlichen Veranstaltungen bis auf weiteres abgesagt. Davon ist auch der Festakt zur Verleihung des Internationalen Stefan-Heym-Preises betroffen, teilte die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig mit. Die Auszeichnungsveranstaltung für die diesjährigen Preisträger – die kroatische Schriftstellerin und Journalistin Slavenka Drakulić und den schwedischen Autor und Journalisten Richard Swartz – war für den 3. April geplant. Über einen möglichen neuen Termin soll zu gegebener Zeit informiert werden. 

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