Vor 70 Jahren: Heym als US-Soldat an der Westfront

Stefan Heym als Sergeant der US-Army. Foto: Archiv

Seine wichtigste Waffe war das Wort. Stefan Heym als Sergeant der US-Army 1944/45. Foto: Archiv

Mit der Landung der Alliierten in der Normandie vor siebzig Jahren begann für Stefan Heym eine der ihn besonders prägenden Perioden seines Lebens. Als Soldat einer Spezialeinheit der US-Armee für psychologische Kriegsführung verfolgte er, der einstige Pazifist, den Kriegsverlauf im Westen meist in der Nähe der Front. An der Seite einer Reihe anderer Emigranten aus Deutschland verfasste er Flugblätter und Texte für Radioansprachen, in denen an die Soldaten der Wehrmacht und die deutsche Zivilbevölkerung appelliert wird, mit den Nazis Schluss zu machen, sich zu ergeben oder überzulaufen. Viele dieser Texte hat Stefan Heym knapp vierzig Jahre später in dem Band „Reden an den Feind“ veröffentlicht. Auch sein 1948 erschienener Weltkriegs-Roman, der im Osten Deutschlands später unter dem Titel „Kreuzfahrer von heute“, im Westen als „Der bittere Lorbeer“ erschien, fußt in hohem Maße auf eigenen Erlebnissen und Erfahrungen aus jener Zeit. Der Roman wurde in viele Sprachen übersetzt und gilt bis heute als eines der bekanntesten Werke Heyms. Nach der Kapitulation Nazi-Deutschlands war Stefan Heym noch bis Ende 1945 für verschiedene Zeitungen tätig, die unter Aufsicht der Militärbehörden in den westlichen Besatzungszonen erschienen, zuletzt für die „Neue Zeitung“ in München.

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