Friedrich Schorlemmer (1944–2024)

Friedrich Schorlemmer bei einer Lesung „Stefan Heym – Einer, der nie schwieg“ 2013 in Berlin. Foto: Ulli Winkler / Die Linke

Mit dem Theologen und Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer ist eine Symbolfigur der Friedlichen Revolution in der DDR gestorben, die sich dem Andenken Stefan Heyms in besonderer Weise verpflichtet fühlte. Erstmals begegnet waren sich Schorlemmer und Heym in den 1970er-Jahren in Berlin, kurz nach dem Erscheinen von Heyms Roman „Der König David Bericht“ in der DDR. Schorlemmer war begeistert von dem Buch und dessen leicht zu dechiffrierender Kritik am Stalinismus. Er lud Heym zu einer Lesung nach Merseburg ein, wo er seinerzeit als Studentenpfarrer tätig war. Im Wendeherbst 1989 gehörten beide zu den Rednern der Demonstration vom 4. November auf dem Berliner Alexanderplatz und wenig später zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs „Für unser Land“, der für einen Erhalt der DDR als eigenständige sozialistische Alternative zur Bundesrepublik plädierte.

Seine Erinnerungen an seine Begegnungen mit Stefan Heym sind in dem Band „Ich habe mich immer eingemischt“ enthalten, der 2013 anlässlich von Heyms 100. Geburtstag erschienen ist. Im selben Jahr war Schorlemmer Schirmherr einer Internationalen Stefan-Heym-Konferenz der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft in Heyms Geburtsstadt Chemnitz.

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