Jörg Beier (1946-2021)

Jörg Beier bei der Verleihung des Stefan-Heym-Förderpreises 2017. Foto: Stadt Chemnitz/Wolfgang Schmidt

Die Internationale Stefan-Heym-Gesellschaft trauert um ihr langjähriges Mitglied Jörg Beier. Der Künstler aus Schwarzenberg im Erzgebirge starb in der Nacht zum 15. Mai im Alter von 74 Jahren. Beier, der in der DDR aus politischen Gründen zeitweilig inhaftiert war, wurde ab den 1990er-Jahren in Schwarzenberg zu einem wichtigen Impulsgeber in der Auseinandersetzung mit Stefan Heym und dessen Werk, das durch den Roman „Schwarzenberg“ eng mit seiner Heimatstadt verbunden ist. So initiierte er mit der Künstlergruppe Zone das Kunstprojekt „Freie Republik Schwarzenberg“, das immer wieder zahlreiche Besucher anzieht. Es knüpft an die unbesetzte Zeit in Teilen des Erzgebirges im Mai und Juni 1945 und an die von Heym vor diesem geschichtlichen Hintergrund entwickelte Utopie eines dritten Weges zwischen Ost und West an. Eine von Beier gestaltete und recherchierte Ausstellung zeichnet zudem Spuren der Verfolgung von Antifaschisten und Juden während der NS-Zeit in der Region nach. Im Jahr 2017 gehörte Jörg Beier mit seinem Projekt „Heymat – Was ist das?“ zu den Preisträgern der erstmals verliehenen Förderpreise zum Internationalen Stefan-Heym-Literaturpreis, den Heyms Geburtsstadt Chemnitz alle drei Jahre vergibt. Auch in einer seiner letzten holzbildhauerischen Arbeiten zeigte er sich Stefan Heym verbunden: Sie zeigt, mit einem Augenzwinkern, den Schriftsteller mit einem Spitzel der Stasi im Nacken.

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