Momente der Befreiung: Podiumsdiskussion in Chemnitz

Freudenfeier in den Straßen von Marseille am 9. Mai 1945. Foto: Collection Musée de la Photographie, Charleroi / Montage: RLS Sachsen

Nur wenige Kilometer von Stefan Heyms Geburtsstadt Chemnitz entfernt hatten nach Kriegsende ab Mai 1945 in einem unbesetzten Flecken Deutschlands Antifaschistische Aktionsausschüsse die Kontrolle übernommen. Mit seinem Roman „Schwarzenberg“ verhalf Stefan Heym dieser Nachkriegsepisode im Niemandsland der Siegermächte zu bleibender Erinnerung.

Heyms utopisch überhöhten Geist der in Schwarzenberg gelebten antifaschistischen Selbstverwaltung nahm der in Paris lehrende Historiker Gerd-Rainer Horn zum Ausgangspunkt für umfangreiche Forschungen ganz vielfältiger Befreiungsbewegungen in Süd- und Westeuropa. Ihm zufolge ist der historische Moment der Befreiung von 1943-1948 eine Zeit, in der die jeweiligen Gesellschaften so weit links angesiedelt waren, wie zu keinem anderen Zeitpunkt in der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts.

In einer gemeinsamen Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung zusammen mit der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft soll am 8. Mai in Chemnitz nachgedacht werden über den 8. Mai 1945, über Befreier, Befreite und Befreiung als Perspektive. An der Podiumsdiskussion beteiligen sich

  • Dr. Gesine Lötzsch, Philologin und Politikerin, von 2002 bis 2025 Mitglied des Deutschen Bundestages als direkt gewählte Abgeordnete,
  • Prof. Gerd-Rainer Horn, Professor für die Geschichte des 20. Jahrhunderts am Institut d’Études Politiques de Paris (Sciences Po),
  • Petra Seedorff, Lehrerin, Autorin und Vorstandsvorsitzende der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft.

Termin: Donnerstag, 8. Mai 1945, 18 Uhr, Chemnitz, Kulturzentrum „Weltecho“, Annaberger Straße 24.

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