Kritische Digital-Ausgabe von „Ahasver“ in Vorbereitung

Foto: Andreas Truxa, Montage: Jacob Müller/TU Chemnitz.

Die Professur Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft der Technischen Universität Chemnitz und das Trier Center for Digital Humanities planen die Herausgabe einer digitalen historisch-kritischen und kommentierten Ausgabe von Stefan Heyms Roman „Ahasver“. Für das als Pilotprojekt zu einer digitalen historisch-kritischen Edition konzipierte Vorhaben seien erfolgreich Mittel bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben worden, teilten die Inhaberin der Professur, Prof. Dr. Bernadette Malinowski, und ihr Mitarbeiter PD Dr. Christoph Grube mit.

Das Projekt besteht in einer digitalen historisch-kritischen und kommentierten Ausgabe des 1981 erschienenen Romans „Ahasver“. Der auf drei Zeit-Ebenen angelegte Text sei aufgrund seiner intertextuellen Bezüge und seiner zahlreichen zeitgenössischen Anspielungen, z. B. auf die DDR-Verhältnisse, für heutige Leser oft nicht mehr ohne Weiteres verstehbar, heißt es zur Begründung des Vorhabens. Das DFG-Projekt unternehme es nun, die in Stefan Heyms umfangreichem Privatarchiv erhaltenen Materialsammlungen, Vorarbeiten und Manuskripte des Romans aufzubereiten und als Open Access für eine digitale historisch-kritische Ausgabe erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dazu arbeiten die Chemnitzer Germanisten mit der Cambridge University Library zusammen, der Stefan Heym seinen Nachlass bereits zu Lebzeiten vermacht hatte.

Unterstützt worden sei das Vorhaben von Anfang an von Inge Heym, der Frau des Schriftstellers, von Sebastian Ritscher, dem Literaturagenten Stefan Heyms, dem Vorstand der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft sowie von Thomas Rathnow, dem CEO der Verlagsgruppe Random House. „Ohne deren Placet und insbesondere das Einverständnis von Frau Heym“, so Prof. Malinowski, „hätten wir dieses Projekt erst gar nicht in Angriff nehmen können. Wir hoffen natürlich sehr, dass dieses für die Dauer von drei Jahren geförderte Vorhaben den Auftakt für eine künftige Gesamtedition des belletristischen und publizistischen Werks von Stefan Heym bildet. Aber soweit wagen wir noch gar nicht zu denken, zumal damit immer auch schwierige Urheberrechtsfragen verbunden sind.

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